Mein Kompass zeigt nicht korrekt an

Für eine inkorrekte Anzeige der Himmelsrichtungen können die nachfolgenden Dinge eine Rolle spielen.

Zunächst ist zu prüfen ob der Magnetsenor richtig eingestellt ist. Es gibt zwei Typen, den I2C Sensor und den CAN Bus Sensor. Misst die Platine der Länge nach mehr als 30mm, dann handelt es sich um den CAN-Bus Typ, welcher ab Serie 2022 unterstützt wird, und im Compass Menu bei der „Senor Option“ mit „Enable CAN sensor“ einzustellen ist. Ansonsten ist der der I2C Sensor. Beim CAN Sensor ist zudem die Datarate im „CAN Interface“ Menu auf 1000 kbit einzustellen.

Ob die Übertragung zum Sensor gut funktioniert, kann im „Sensor Calibration“ Menu unter „Show Raw Data“ angezeigt werden. Es werden die Digitalwerte der Hallsensoren für die 3 Richtungen X,Y,Z ausgegeben. Diese sollten Maximalwerte von etwa +- 7000. Die Empfindlichkeit bei den aktuellen Sensor Chips liegt beim aktuellen und kleineren Sensor Chip (1.2×1.2 mm) bei 14000 pro Gauss, beim älteren bis ca. Mitte 2022 (3×3 mm) bei 12000 pro Gauss. Das Erdmagentfeld hat in Deutschland derzeit einen Wert von 0.45 Gauss, Max-Werte von knapp 7000, bzw. 6000 sind hierbei zu erwarten. Für die einzelnen Richtungen parallel zum Erdmagentvektor sollte diese -+ 10% angezeigt werden (Sensor wie bei der Kalibrierung drehen), und dabei maximal -+50 rauschen, in EMV freier Umgebung deutlich weniger. Wird hier nichts angezeigt, oder liegen die Werte stark daneben oder werden nicht mehrmals dies Sekunde neu geschrieben, die Einstellungen prüfen und die Verkabelung, eventuell liegt ein Hardware-Problem beim Sensor vor.

Als Nächstes, falls noch nicht erfolgt ist die Kalibrierung des Sensors durchzuführen. Dies erfordert ein wenig Geschick, und sollte in einem Bereich ohne magnetische Störfelder durchgeführt werden. Ein Video mit entsprechenden Erkärungen ist hier: https://www.youtube.com/watch?v=3nvHQwfq-ek . Die Kalibrierung kann auch unter „Show“ im „Sensor Calibration“ Menu angezeigt werden. Liegen die „Scale“ Werte um mehr als 10% ausseinander, kann ein Hardware-Fehler vorliegen. Kalibrierung ggf. in anderen Ort wiederholen, typischerweise liegen die Werte zwischen 95 and 105.

Sollte der Kompass trotz obiger Maßnahmen keine sinnvollen Werte anzeigen, könnte die Neigungswinkel Kompensation (Tilt compensation) einen Streich spielen. Zunächst prüfen ob sich der Sensor in der selben Ebene wie das Variometer befindet. Bei Tests in ausgebautem Zustand stellt man dazu das Variometer am Besten auf eine ebene Fläche und bewegt den Sensor exakt horizontal. Kleine Abweichung können bei einer Inklination von 70° (Mitteleuropa, D) bereits große Fehler verursachen. Schon eine Neigung von 20° kann das Heading auf den Gegenkurs verfälschen. Die Neigungswinkel Kompensation funktioniert einwandfrei, wenn das Gerät beim Einschalten den AHRS test mit OK abschliesst, und die Gravitation mit (1.00 g) +- 0.01 angezeigt wird. Bei größeren Abweichungen die AHRS Kalibrierung im Hardware SeKompensationtup wie im Handbuch beschrieben durchführen. Im eingebauten Zustand erfolgt dies in Fluglage (Flügel waagerecht, Rumpf in Fluglage). Zuhause am Besten auf einem Tisch, einer horizontalen Oberfläche.

Sofern nun Werte von +-10 in allen Himmelsrichtungen gemessen werden, ist der Kompass in Ordnung, die verbleibenden Fehler liegen jetzt noch an Deviationen durch magnetische Störfelder. Jetzt kann etweder die Autodeviation im Compass Menu aktiviert werden, welche einige Stunden braucht um mit Hilfe des im Kreisflug berechneten Windes die Deviation am Einbauort automatisch zu ermitteln, oder man stellt den Flieger auf einen Kompensierplatz mit Bodenmarkierungen, und führt die Kompensation alle 45° wie im Handbuch beschrieben durch. Mit erfolgreicher Kompensation können Genauigkeiten von 1-2 Grad und besser erreicht werden.