Die TEK-Kompensation arbeitet nicht optimal

Sollte beim Hochziehen oder Nachdrücken das Vario ungewöhnlich ausschlagen, sind folgende Punkte für eine optimale TEK Kompensation zu checken:

Fehlerhafte Verschlauchung: Zunächst die Verschlauchung auf Korrektkeit zu überprüfen. Eine häufige Fehlerursache sind vertauschte Schläuche z.B. wenn die Schläuch für die TE (Düse) und ST (Statischer Druck) , vertauscht sind. Zur Kontrolle sehr vorsichtig in die Schlitze oder Öffnungen der TEK-Düse pusten, bei einer Druckerhöhung muss das Vario Fallen zeigen, bei einer Erniedrigung (Saugen), Steigen. Eine falsche Verschlauchung erzeugt typischerweise sehr grobe Fehler mit Anzeigen von -+5 m/s und mehr.

Undichtes System: Eine Undichtigkeit im System z.B. durch defekte O-Ringe an der TEK-Düse, undichte Verbindungen durch verhärtete oder defekte Schläuche, oder auch durch den Defekt eines Gerät können vorkommen. Nicht umsonst gibt es von den meisten Segelflugzeug- und Geräte-Herstellern eine Anweisung für eine jährliche Dichtigkeitsprüfung des Systems. Mit der Anzeige und dem Blasebalg eines Blutdruckmessgerätes lässt sich die Prüfung mit kleinen Drücken gefahrlos und schnell durchführen. Das Gerät entweder mit einem T-Stück und einem Stück Schlauch direkt am Instrument einschleifen, und die Öffnungen der Sonden/Statikbohrungen dabei abkleben. Mit einem Überdruck von 100 hPa prüfen ob dieser eine Minute gehalten wird ohne sichtbar nachzugeben. Ist dies nicht der Fall durch Abklemmen die undichte Stelle isolieren und reparieren. Schläuche beim Stecken am Besten mit einem Warmluft-Fön leicht erwärmen. Aufgeweitete Enden abschneiden, und verhärtete oder kurze Schläuche ersetzten.

Defekter Druck-Umschalter: Auch ein Fehler des Druck-Umschalters (bei Eigenstartern/Turbos), kommt in Betracht, in einem Fall war der Schalter defekt und schaltete nicht mehr korrekt von der Statik auf die Düse um. Die Fehler sind in diesem Fall ebenfalls sehr groß.

AHRS Kalibrierung: Ein weiterer Fehler kann an einer fehlerhaften Kalibrierung des Accelerometers liegen, z.B. wenn der AHRS Sensor in einer anderen Lage als am Einbauort genullt wurde, z.B. auf dem Tisch flach liegend, und dann in Einbauposition vertikal eingesetzt wird. Dieser Fehler lässt sich leicht feststellen, beim Startup sollte der AHRS Sensor in der zweiten Zeile 1.00 g, +-1% anzeigen. Ist das nicht der Fall dann den AHRS Sensor im Hardware Setup nullen. Eine AHRS Lizenz ist für die Kompensation nicht notwendig, der Accelerometer wird dazu immer verwendet. Die Abweichung bei fehlerhafter AHRS Kalibrierung kann groß sein wenn der Fehler an der Stelle sehr groß ist, wie z.B. eine Anzeige die um 100% abweicht entsprechend einem Anzeigewert von 2.00 g.

Falsche Flächenbelastung: Weiter macht es hier Sinn die Ballastierung zu prüfen. Durch einen alten Bug im XCSoar/XCVario Treiber konnte es vorkommen daß beim Ablassen des Wassers im XCSoar der Ballast-Wert komplett verstellt wurde. Diese sollte ohne Wasser ‘0 litre’ zeigen, und die Flächenbelastung mit der tatsächlichen Flächenbelastung übereinstimmen. Dazu sicherstellen dass eine aktuelle XCSoar Version verwendet wird, und auch der Ballast mit der tatsächlichen Ballastierung übereinstimmt. Auch das Leergewicht (Empty Weight) und das Gewicht der Besatzung (Crew Weight), prüfen ob dies mit den aktuellen Gewichten übereinstimmt. Nur bei einer passenden Flächenbelastung kann die Kompensation im Geradeausflug gut funktionieren.

Falsche Polare: In jedem Fall ist die korrekte Polare zu überprüfen. Entsprechend dem Flughandbuch die Sinkwerte aus der Polaren für prüfen für alle drei Geschwindigkeiten. Die Sinkwerte sind allesamt negativ anzugeben, bei z.B. 1.5 m/s Sinken bei 160 km/h sollten -1.50 m/s eingetragen sein.