Die Sollfahrt Anzeige (S2F) passt nicht

Die folgenden Punkte sind zu überprüfen falls das die Sollfahrt-Anzeige nicht korrekt erscheint. Die Sollfahrt hängt ab von der Polaren, der aktuellen Flächenbelastung, dem eingestellten MC Wert und dem Lastvielfachen.

  1. Falsche Polare ausgewählt: Hierzu im Setup der “Glider Details” checken ob der richtige Flugzeug-Typ ausgewählt ist. Die Voreinstellung “User Polar” entspricht einer LS4, für jeden anderen Flugzeugtyp ist dieser unter “Glider Type” (Flugzeugtyp) auf das entsprechende Muster einzustellen. Dabei die “Polar Points”, das sind die Sinkgeschwindigkeiten für drei Geschwindigkeiten anhand dem FHB überprüfen, diese sollten übereinstimmen. Polaren gelten immer für eine bestimmte Flächenbelastung, auch diese muss mit der Polaren im Handbuch übereinstimmen.
  2. Flügelfläche und Leergewicht stimmt nicht: Neben dem Flugzeugtyp ist auch die Flügelfläche und das Leergewicht zu überprüfen. Flugzeugtypen mit Ansteckohren können in verschiedenen Konfigurationen und damit Flügelflächen sowie Leergewichten geflogen werden. Sofern eine eigene Polare für jede dieser Konfigurationen vorhanden ist, muss vor dem Start die korrekte Polare gesetzt werden. So gibt es beispielsweise die DG600 als DG600/15 sowie DG600/18. Hiermit wird Flügelfläche und Leergewicht entsprechend angepasst.
  3. Leergewicht passt nicht: Segelflugzeuge haben den Trend im Lauf der Zeit schwerer zu werden. Dies liegt nicht nur an zusätzlichen Einbauten, auch Lackierungen und eine feuchte Umgebung mit Aufnahme von Wasser im hygroskopischen GFK/CFK kann zu erinem höheren Gewicht führen, als dies beim Erfliegen der Polare mit dem Prototyp der Fall war. Dies kann anhand des Letzten Wägeberichtes (weight and balance) unter “Empty Weight” (Leergewicht) in den Glider Details angepasst werden, und wirkt sich auf die Flächenbelastung wie zusätzlicher Ballast aus.
  4. Ballast stimmt nicht: Die Einstellung für den Ballast bzw. Menge an getanktem Wasser, sofern das Flugzeug einen Ballast-Tank besitzt, mag von dem tatsächlichen Gewicht abweichen. Es kann vergessen worden sein beim letzten Flug das Wasser beim Ablassen auf Null gesetzt zu haben, oder der Ballast wurde nicht auf den Wert hochgesetzt wie tatsächlich getankt wurde. Die Ballastierung “Ballast” im Setup daher vor jedem Start überprüfen.
  5. AHRS nicht justiert. Die korrekte Sollfahrt hängt neben der Flächenbelastung auch vom Lastvielfachen ab. Dazu ist es wichtig den AHRS Sensor in Fluglage mit waagerechten Flügeln, und Sporn etwas erhöht (wie bei einer Wägung), zu Nullen. Dies erfolgt durch einmaliges “AHRS Autozero” in dieser Lage. Der Sensor sollte dann den Wert 1.00 g zeigen beim Einschalten in der zweiten Zeile. Stimmt das nicht, ist die Sollfahrt entsprechend ungenau, oder mag beim Push/Pull überschwingen. Unten ein Beispiel (0.94 g) zeigt ein Gerät bei dem die Kalibrierung notwendig ist.

Generell kann in der Display-Einstellung “Airliner” im “DISPLAY Setup” die Sollfahrt direkt in km/h (oder der gewählten Einheit für Airspeed), oberhalb des S2F Kommando-Indikator’s abgelesen werden. Dies kann dazu dienen die korrekten S2F Settings für verschiedene MC Werte zu überprüfen. Damit lässt sich am Boden bereits ein Test durchführen, und für verschiedene MC Werte wie 0, 1,2,3 m/s überprüfen on die angezeigten Werte stimmen. Die Formeln sind (bis auf das Lastvielfache) identisch mit XCSoar, am Boden ist das Lastvielfache aber 1.0 daher müssen die Werte mit XCSoar exakt übereinstimmen. Ist dies nicht der Fall dann obige Punkte überprüfen und abgleichen.